Porträt: Sein Benzin stammt aus der Muota

Christof Caprez leitet das Ingenieurwesen bei ebs. Neben dem Bau von Kraftwerken und dem Fördern der Elektromobilität erteilt er auch mal Energiespartipps in Restaurants.

Wenn Christof Caprez kurz nach sechs Uhr aufsteht, tun es ihm seine beiden zweieinhalbjährigen Kinder oftmals gleich. «Das ist schön, ich kann so mit ihnen gemeinsam in den Tag starten», sagt der Familienvater aus Brunnen. Rund eine Stunde später verlässt Caprez das Haus und steigt in den Renault Zoe ein.

Das Elektroauto haben sich seine Partnerin und er vor über vier Jahren zugelegt. «Es ist das ideale Fahrzeug zum Pendeln, aber auch für Familienausflüge geeignet», schwärmt der Elektroingenieur beim Einsteigen. «Wir haben bereits 70 000 Kilometer zurückgelegt – ohne Panne und ohne dass uns der Strom einmal nicht gereicht hätte.»

Lautlos zur Arbeit: Christof Caprez wohnt in Brunnen und arbeitet in Schwyz. «Das Elektroauto ist das ideale Fahrzeug zum Pendeln», sagt er.

«Das Thema interessiert auch persönlich»

Dass Christof Caprez nur vollelektrisch angetrieben auf den Strassen unterwegs ist, liegt auf der Hand: Als Leiter Engineering befasst er sich bei ebs täglich mit dem Thema Elektromobilität. «Ich verfolge die Entwicklung der Elektroautos von Berufs wegen seit Jahren», sagt er, «aber das Thema interessiert mich auch persönlich.»

Es entspreche ihm, sich nachhaltig fortzubewegen. «Bei der Elektromobilität können wir den ‹Treibstoff› für die Fahrzeuge in unserer Region selbst produzieren», sagt Caprez. Seinen Zoe lädt er mehrheitlich zu Hause. «Mit einer ebs-Ladestation der ersten Generation, die ich damals gleich selbst montiert habe.» So erfahre er auch die Alltagstauglichkeit der Ladestation, die sich ja möglichst einfach bedienen lassen sollte. «Denn nur wenn ich selbst hinter etwas stehen kann, kann ich auch Kunden davon überzeugen.»

Die Schaltzentrale der Elektromobilität

Kurz vor halb acht Uhr parkt Christof Caprez sein Auto vor dem ebs-Hauptsitz an der Riedstrasse in Schwyz. Hier teilt er sich ein Büro mit Peter Kamer, der den Bereich Energiedienstleistungen leitet. Zusammen bilden die beiden so etwas wie die ebs-Schaltzentrale für Elektromobilität. Kurz nachdem diese Reportage entstanden ist, konnte ihr Team um eine dritte Person ergänzt werden.

An seinem Arbeitsplatz angekommen, überblickt Caprez zuerst einmal die für den Tag anstehenden Aufgaben. «Meine Tätigkeiten sind sehr vielseitig», erklärt er. Als Leiter Engineering plant und realisiert er beispielsweise Kleinwasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen. Daneben betreut er den Bereich Elektromobilität mit, ist für das öffentliche Stromtankstellennetz von ebs verantwortlich und kümmert sich um die ebs-Ladelösung für Private und Unternehmen.

Zu seinen Aufgaben gehören aber auch Förderprogramme, welche ebs in verschiedenen Bereichen bietet, sowie Energieberatungen. Zu Letzterem ist kürzlich die Anfrage eines Restaurants eingetroffen. «Der Gastrobetrieb hat einen hohen Stromverbrauch und wünscht eine Analyse von uns», erklärt Caprez und macht sich auf den Weg.

Noch bevor der grosse Ansturm um die Mittagszeit losgeht, schaut der Elektroingenieur im Restaurant vorbei. Im Gastrobetrieb angekommen, prüft er, welche Geräte ans Stromnetz angeschlossen sind und wie hoch der Gesamtverbrauch ist. «Nicht immer ist es das alleinige Ziel, alte durch neue Geräte zu ersetzen», erklärt er dem Restaurantinhaber. Daher zeigt Christof Caprez ihm auch gleich, wo der Betrieb optimiert und die Nutzer in ihrem Verhalten sensibilisiert werden können.

Reger Austausch im Büro: Beim Elektroingenieur laufen die Fäden verschiedener Projekte zusammen. Entsprechend wichtig ist für Christof Caprez der regelmässige Austausch mit seinem Team.

Kleines Solarkraftwerk für Bauernhof

Am Nachmittag besucht der 38-jährige Elektroingenieur in Ried im Muotatal einen Bauernhof, auf dessen Dach gerade eine aus 68 Modulen bestehende Solaranlage erstellt wird. Caprez hat die Anlage zusammen mit dem Kunden geplant und prüft den Baufortschritt. Seit Mai liefern die Solarmodule bis zu 22 Kilowatt Strom.

Zurück im Büro, gilt es, weitere Kundenanfragen zu bearbeiten. «Die meisten dieser Anfragen drehen sich mittlerweile um Elektromobilität und Photovoltaik », sagt Caprez. «Das hat in den letzten Jahren stark zugenommen.» Kurz vor 18 Uhr fährt Christof Caprez seinen Computer herunter, löscht das Licht und steigt in seinen Zoe ein. Lautlos rauscht er in en Feierabend und zurück zu seinen Zwillingen in Brunnen.

Besprechungen vor Ort: Christof Caprez (rechts) schaut sich mit den Elektroinstallateuren Stefan Suter (Mitte) und Fabian Hediger den Fortschritt der Photovoltaikanlage im Ried an.

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